Liebe Tierfreunde,
als weltgewandter Mops – ohne übertreiben zu wollen: Wir kommen schon sehr wissend auf die Welt – lerne ich bei M.u.T trotzdem jeden Tag etwas Neues dazu.
Habt ihr gewusst, dass es für Vögel Taxis gibt? Da staunt ihr, nicht wahr. Für mich war diese Erkenntnis zunächst interessant, aber dann auch ein wenig schmerzlich.
An manchen Tagen schreibt und telefoniert meine Mitarbeiterin extrem viel – noch viel mehr als an anderen Tagen. Außerdem wird viel gefahren.
Aus dem Kofferraum wird alles ausgeräumt was nicht unbedingt benötigt wird. Neuerdings haben wir noch weitere Hilfe, unser Gasthund Lina muss auch Ihr Futter verdienen, dann geht es los. Lina ist die Co Pilotin, ich nehme wie immer auf der Rückbank Platz, einer muss ja auf die Diversen Tiere aufpassen.
Wir fahren manchmal zur Tierklinik und bekommen dort kleine Päckchen. Dann geht es weiter in einen Tierpark und bekommen meist ganz viele Pakete.
Ich freue mich wie Bolle, weil ich mit Recht denke, dass die Pakete alle für mich sind. Mit jedem Stopp gibt es mehr Pakete. Auf die passe ich schön auf, wenn unsere Chauffeurin außerhalb des Autos wartet oder wohin geht. Bei den Paketen sind meist noch Briefe. Ich bin total gerührt; Lina ist genervt von meiner Vorfreude.
Es geht so weiter. Mal ist es eine kurze Fahrt, mal etwas länger. Aber immer kommt mindestens ein Paket bei einem Stopp dazu.
Große Freude kommt auf bei einem speziellen Halt: Meine liebe Freundin Lucia bringt auch ein Paket. Mittlere Enttäuschung: Heute hat sie kein Leckerli für mich.
Egal. Es gab wenigstens ein Paket. Man will ja nicht unverschämt erscheinen.
Und weiter geht es zum nächsten Halt. Holla, ja was ist denn nun los? Alle meine Geschenke werden in ein anderes Auto geladen. Ich war schon sehr erbost und habe auch richtig doll geschimpft. Das hat einer Krähe (war ja klar) nicht gepasst. Und dann sah ich es: In jedem Paket saß ein Vogel. Jetzt entdeckte ich auch die kleinen Löcher in der Verpackung.
Könnt Ihr euch meine Enttäuschung vorstellen? Ich möchte euch Zweibeiner erleben, wenn man euch eure Geschenke einfach weg nimmt.
Nachdem ich nun etwas klüger geworden bin, erkläre ich euch das mit dem Vogeltaxi. Da werden alle Wildvögel, die Hilfe brauchen, nicht nur die von M.u.T., an den verschiedenen Stellen eingesammelt und zur weiteren Versorgung in eine Wildvogelaufzuchtstation gebracht.
Die wissen dort alles über die Piepmätze, was sie futtern und was sie lernen müssen. Da kommen auch Vögel hin, die groß oder verletzt sind oder das Fliegen lernen müssen. In der Station leben hunderte von Vögeln, die in richtig große Volieren untergebracht sind.
Überall gibt es Menschen, die die Vogelbabys versorgen. Aber die Kleinen müssen noch das Fliegen lernen. Und vor allem müssen sie auch lernen, ohne Menschen zurecht zukommen. Das ist wohl das Schwierigste.
Päppler nennt man die Leute. Eine schöne Berufsbezeichnung, finde ich.
Wisst ihr, was die in der Kühltruhe haben? (Mich schüttelt allein der Gedanke daran.) Die haben so Krabbelgetier und Würmer. Igitt! Aber so etwas fressen diese Minivögel. Dass sie das in die kleinen Schnäbel bekommen, ist eine Geduldsache. Und die Babys fressen den ganzen Tag. Ungerecht, finde ich. Die dürfen das.
Wenn also wieder eine Tour fällig ist, sammeln wir die kleinen Piepmätze ein. Bei Lucia werden sie dann vor der Fahrt noch einmal alle durchgefüttert, sozusagen die letzte Raststätte vor der Autobahn.
Ich komme dabei natürlich zu kurz. Aber, igitt, so ein Getier würde ich eh nicht wollen.
Übrigens, jeder kann mal Vogeltaxi fahren. Die Tierfreunde, die das schon gemacht haben, fanden das total interessant – dort in Kirchwald. Wenn Ihr mal einen Ausflug in diese Gegend machen wollt, meldet Euch bitte.
Sonnige Grüße von eurer Sunny Mopsi – immer im Einsatz für M.u.T
© Petra Cataldi