Homestory

Liebe Tierfreunde,

als Mops hat man Ansprüche und man lebt gerne bequem. Man bedenke dabei unsere königliche Abstammung. Wir wurden doch früher in den großen Königshäusern als Gesellschafter und zum Angeben gehalten. Meinerseits verspüre ich in manchen Situationen durchaus noch den Hang zum royalen Ambiente. Ich schätze es zum Beispiel, wenn meine Mahlzeiten pünktlich serviert werden, liege gerne weich und erhöht.

Wir Möpse gelten  als sehr sozial und umgänglich. Deshalb klappt das ja auch so gut in meinem privaten Reich. Bei mir zu Hause leben Opa Chrissy, mein Mäuschen sowie Lina. Wir sind die Stammbesetzung. Von April bis November kommen dann diverse Babykatzen hinzu. Nicht allzu große friedliche Hundekumpels, die sich verlaufen haben, erhalten hier ebenfalls – zumindest temporäres – Asyl. Klar, meine Kollegin und Schreibkraft – nebst ihrer Mama – wohnen auch hier. Einer muss uns ja versorgen.

Ihr kennt das sicher: Man freut sich besonders an Sonn- und Feiertagen schon morgens nach dem Frühstück auf entspannte Stunden auf der Couch. Beine hochlegen und mal nix tun. Lesen, dösen, vielleicht auch mal die Klotze anmachen. Meine WG-Bewohner und ich halten immer alle zusammen Mittagsschlaf, wenn ich nicht im Außendienst bin. Dann mache ich es mir auf meiner Couch bequem. Mäuschen und Chrissy liegen in ihrer gemeinsamen Zimmerburg, die Babykatzen, sofern vorhanden, verteilt auf der zweiten Couch.

Eines Tages, wir lagen gerade gemütlich herum, gab es urplötzlich Beschwerden seitens meiner WG-Genossen. Ich würde mich immer nur brüsten, wie wichtig ich beim M.u.T.-Notdienst sei, und nur von mir erzählen. Von ihnen sei kaum die Rede, bla, bla, bla, …..

Um weiteren Vorwürfen zu entgehen, stelle ich also das meine Entourage kurz vor, wobei ich die Zweibeiner der WG mal ausspare.

Fangen wir mit Chrissy an. Er wurde an einem ersten Weihnachtstag (Warum heißt er wohl so, wie er heißt?) alleine an einer Hauptstraße gefunden. Es lag Schnee. Da er schon alt war, bei ihm ein großer Tumor diagnostiziert wurde und ihm sehr viel Fell fehlte, durfte er am nächsten Tag zu meiner Kollegin ziehen.

Er hat den Service gleich als gut befunden.  Leider hat sich niemand gemeldet, der ihn vermisst. Das macht mich immer so traurig.

Chrissy musste dann operiert werden. Leider ist die Naht aufgeplatzt und die Behandlung war ganz schön schwierig. Er war aber ein ganz braver Patient. Es wurde versucht, ihn zu vermitteln, aber er wollte lieber bei meiner Kollegin bleiben. Seit ein paar Monaten kann er leider nicht mehr laufen. Aber er geht immer im Chrissy-Mobil mit, damit er mal raus kommt. Dann sitzt er in einem Wagen und erschnuppert die Welt.

Er ist wirklich schon sehr alt. Die Zähne fallen aus und das Sehen ist auch nicht mehr so dolle. Aber er hat Freude am Leben und – leider – einen sehr guten Appetit. Er lässt nichts übrig. Ich kuschele mich immer mal an ihn ran, aber manchmal ist ihm das peinlich. Komisch, Mäuschen darf das.

Nun zu Mäuschen selbst. Sie ist eine Katze, die wir mit einem leichten Hang zu Oxymora (wie: schlanker Mops) so genannt haben. Mit drei Schwesterchen im Anhang kam sie als Baby zu uns. Die vier lagen in einer Hecke ohne Mama. Schlimm, so ganz alleine, ohne Futter und Liebe.

Ab diesem Zeitpunkt war es mit dem gemütlichen Leben für eine Weile vorbei. Ständig wurden die Babys mit der Flasche gefüttert. Die ersten vier Wochen haben sie im Bad gelebt. Nachtschicht habe ich keine machen müssen. Die erste Nacht bin ich zwar mit aufgestanden. Aber alle zwei Stunden zu füttern, das hält kein Hund aus. Meine Kollegin hat das ja richtig gut hinbekommen. Da brauchte ich die nächtliche Pflege der Katzenbabys nicht mehr überwachen.

Die Schwestern sind dann nach ein paar Wochen ausgezogen. Mäuschen ist geblieben.

Kleine “Mäuschen” dieser Gattung haben wir im Laufe der Zeit ganz viele bekommen. Aber sobald sie alt genug waren, haben sie alle total liebe Menschen gefunden, zu denen sie gezogen sind. Wenn die Leute zu Besuch kommen, staunen sie immer, dass die WG aus Mensch(en) und Hund(en) und Katz(en) so gut funktioniert. Alle hatten wir das gleiche Schicksal. Wir wurden gerettet und jeder bekommt hier gleich viel Liebe. Nur eines: Die Futterverteilung ist unterschiedlich. Das ist so eine Sache, über die ich noch verhandeln muss, weil m.E. gewisse Defizite bei der Ausgabe für mich zu verzeichnen sind.

Zur Kernbesetzung gibt es auch noch Lina, ein Gasthund. Sie ist ein älteres Mädchen. Ihre Dosenöffner müssen tagsüber arbeiten und sie mag nicht lange alleine bleiben. Sie ist die ersten Tage, als sie bei uns war, mit den ganzen Bewohnern etwas überfordert gewesen. Aber mittlerweile ist alles gut. Sie begleitet uns auch auf unserer Arbeit beim M.u.T.-Notdienst.

Zusammen sind wir nie einsam. Immer ist jemand da. Die Erziehung kleiner Katzen wird auch geteilt. Chrissy schimpft, wenn das Jungvolk zu wild herumtollt. Ich spiele und kuschele mit ihnen und überwache die Essensausgabe. Mein Mäuschen zeigt Ihnen alles, was Katzen brauchen und wissen müssen.

Ich hoffe, dass meine vierbeinigen Mitbewohner mit der Schilderung ihres Anteils am häuslichen Leben nun zufrieden sind. Jetzt werde ich versuchen, ganz schnell zu schlafen, bevor jemand an der Tür klingelt, anruft oder die Babys wach werden.

Sonnige Grüße von eurer Sunny – immer im Einsatz für M.u.T.