Liebe Tierfreunde,
wie sich jeder denken kann, ist die Autobahn kein Ort für Tiere. Dementsprechend mulmig war es uns zunächst zumute, als wir zum Einsatz fuhren.
Von Weitem sah man schon zwei Feuerwehrfahrzeuge. Wir stellten uns sicher aufgehoben dazwischen, was uns ein gutes Gefühl gab. Wenn wir auf die Autobahn gerufen werden, sind wir immer besonders gut gesichert von der Polizei oder in diesem Fall von der Feuerwehr.
Vom Storch allerdings sah man nichts. Den hatte die Polizei schon hinter die Leitplanken verwiesen. Er hopste unbedarft am Abhang entlang und machte keinerlei Anstalten, seine Flügel zu benutzen, als wüsste er nicht, dass Flügel zum Fliegen da sind.
(An dieser Stelle möchte ich mir als Mops eine Anmerkung erlauben: Ich wäre über solche Anhängsel froh, denn da käme ich nämlich an die Leckereien auf dem Tisch besser ran.)
Nun gut; zurück zum Einsatz. Die Feuerwehr versuchte den Storch zum Fliegen zu animieren, aber ohne Erfolg. Mittlerweile machten wir uns Sorgen, dass er vielleicht zu schwach oder gar verletzt sei. Wir entschieden uns nach einigen Überlegungen dafür, den Storch einzufangen, um ihn einem Tierarzt vorzustellen.
Im Konvoi ging es runter von der Autobahn, wir immer schön in der Mitte. Zum Glück war unter der Autobahn sicheres Gelände, der Damm, die Nahe und Wiesen. Der Storch hüpfte wie ein Frosch umher. Der Plan war, dass die Jüngeren unter den Feuerwehrmännern zunächst den Storch einkreisen sollten. Guten Mutes zogen wir mit einem Handballtornetz und einer großen Box los.
Man konnte meinen, dass der Storch Spaß am Fangenspielen hatte. Wie ein Hase schlug er Haken. Aber dann lief er zum Damm. Er war eingekreist. Zwei Männer kamen aus der Deckung und warfen das Netz aus. Da hatten wir ihn.
Vorsichtig wickelten wir den Vogel aus, setzten ihn in die Box und brachten ihn zum Tierarzt. Der konnte erstaunlicherweise absolut nichts Krankhaftes feststellen.
Der Storch wurde dann noch ein paar Tage bei M.u.T. aufgepäppelt. Aber er wollte einfach nicht fliegen. Wir siedelten ihn dann nach Rheinböllen in den Tierpark um. Dort teilt er sich nun ein Gehege mit zwei älteren Störchen.
Er dürfte fliegen, wenn er nur wollte. Irgendwann war er dann mal weg und man dachte: endlich. Pustekuchen. Nach einiger Zeit kam er wieder zu seinen Kumpels zurück. Er macht zwar seine kleinen Ausflüge, aber sein Zuhause ist in Rheinböllen.
Sonnige Grüße von eurer Sunny – immer im Einsatz für M.u.T.