Das Zurücklassen von künstlichen Angelködern (Blinker, Wobbler, Spinner) und diverser Einzelhaken unterschiedlicher Größe meist mit Widerhaken und abgerissener Schnur ist leider keine Seltenheit im Binger Hafen wie das Foto der dort gefundenen Objekte zeigt.
Aktuell sind innerhalb von 4 Tagen am Binger Hafen zwei Gänse durch Angelutensilien verletzt worden. Eine Graugans konnte gefangen werden, die sich mit beiden Füßen in einer Angelschnur verfangen hatte und nur mit Hilfe einer Schere befreit werden konnte. Auf der Mole wurde eine Gans beobachtet, bei der ein Angelköder mit drei 3-fach Haken am Bein hing. Beim Versuch, sich selbst von den Haken zu befreien, hat sich ein Haken im Schnabel und in der Zunge verhakt, was zu einem großen Blutverlust führte. Das Tier wurde von M.u.T. zur Natur- und Wildtierhilfe Waldalgesheim gebracht, wo die Haken mit einer Schneidezange durchtrennt wurden. Dank erfolgreicher Pflege wurde es nach 8 Tagen freigelassen.
Nylonschnüre sind aufgrund ihrer Transparenz im Wasser nur schwer für Vögel erkennbar, vor allem weil sie oft an Wasserpflanzen festhängen, die wiederum von Wasservögeln gefressen werden. 2023 hatte ein 8 Tage altes Schwanenküken im Binger Hafen einen Haken mit Schnur verschluckt, es verstarb leider nach der OP. Mehr Glück hatte ein zwei Monate alter Jungschwan, der 2022 einen Haken samt Schnur verschluckt hatte. Dank Speiseröhrenschnitt unter Inhalationsnarkose konnte der Haken herausoperiert werden.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser Artikel zu einem Umdenken beiträgt. Wenn die Verursacher zukünftig abgerissene Schnüre und Angelhaken direkt selbst aus der Natur entfernen, könnte viel Tierleid verhindert werden.
Hier einige Bilder von der Natur- & Wildtierhilfe Waldalgesheim, die das Problem verdeutlichen: