Ich hab’ mir gedacht, dass ich euch mal etwas über die wilden Tiere berichten sollte, mit denenwir es oft zu tun haben. In der Büdesheimer Notstation haben wir ja leider keinen Platz für dieseKerlchen, höchstens dass wir sie bei uns nur kurz versorgen, nachdem wir sie eingefangenhaben. Oft bringen wir dann die Tiere zu Nadine und Jens. Bei denen lebt auch Cora, eineHundekumpeline von mir. Die drei haben im Wald ein Haus und ganz viel Platz. Sie bauenGehege und kleine Teiche, damit die Tiere bei ihnen groß und gesund werden können.
Dorthin transportieren meine Kollegin und ich die wilden Kameraden. Wenn wir kommen,werde ich erst mal eine Runde von Nadine geknuddelt. Cora und ich machen dann Übergabe.Ich weiß ja dann schon, wie unsere Mitbringsel ticken. Cora guckt sich die Fracht gewissenhaftan. Bei dieser Gelegenheit erfahre ich dann etwas über die Genossen, die schon eine Weile dort sind. Cora hat mir so einiges erzählt, was da essensmäßig abgeht. Das einzig noch Genießbare wäre das Futter von den Enten und Hühnern, der Rest eines Hundes nicht würdig. Also, das ist kein Daueraufenthaltsplatz für einen Mops, wenn rund herum fast ausschließlich Tiere leben, mit denen man das Futter nicht teilen möchte.
Nur ein paar ausgewählte Beispiele, was da bei Nadine, Jens und Cora kreucht und fleucht.
Die fünf Fuchsbabys, die dort eingeliefert wurden, sind offiziell ausgewildert. Das Gehege, indem sie lebten, ist offen. Die kommen und gehen, wie es ihnen passt. Stellt euch vor, bis in den August bekommen die trotzdem noch Futter. Cora und ich finden das ungerecht.
Die Schwanenzicke konnte als gesund entlassen werden. Welches Glück! Die war immer doofzu uns. Statt “Hallo!” zu sagen, wurden wir von ihr nur angefaucht.
Schwan Füßchen dagegen ist ein toller Kerl. Der meckert nie und seinen verletzten Fuß lässt ersich jeden Tag verbinden. Der darf auch bald wieder in die Freiheit.
Die ersten Nilgänse und Enten dieses Jahres wurden auch schon ins große Wasser entlassen.Dann gibt es noch kleine Fledermäuse. Die werden, wie die Katzenbabys daheim bei mir, mitder Flasche groß gezogen.
Die Gartenschläfer – auch so Winzlinge – müssen ebenfalls noch gefüttert werden.
Es gab dann nochmal Nachschub an Nilgänsen und Entchen. Die kommen immer mit denHaushühnern und Cora zur Begrüßung. Das sind wirklich so kleine, putzige Kerlchen.Die freche Krähe mit dem komplizierten Beinbruch kostet uns Nerven. Die ist ständig schlechtgelaunt. Hätte sie etwas mehr Ruhe gehalten, sich nicht immer aufgeregt und nicht ständig wieein Pingpong-Ball herum gehüpft, wäre das Bein bestimmt schon verheilt. Mit dem Fixator, densie tragen muss, schaut sie ulkig aus.
Dem Bussard, der einen Zusammenstoß mit einem Auto hatte, geht es dafür sehr gut. Er hatkeine Probleme mehr mit dem Kopf. Aber seine Schulter ist noch nicht ganz in Ordnung. Daswird aber heilen. Jens hat ihm ein richtig großes Gehege gebaut. So kann er sich ausruhen undfliegen, wenn er will. Stellt euch vor: Der Vogel schläft auf einem Brett unter dem Dach und hatextra einen Sonnenplatz.
Jens hat dann noch so ‘ne Kiste hingestellt. Da fliegen Bienen rein und er kann dann seineneigenen Honig ernten.
Ich hätte auch gerne eine solche Kiste. Dann würde ich mir mein Hundefutter anbauen……..
Jetzt hätte ich es fast ganz vergessen: Nadine und Jens haben noch einen Zweithund, den Juri.Mit dem haben wir relativ wenig Kontakt, wenn wir zu den Beiden fahren. Der ist schon etwaseigen, vielleicht Testosteron dominiert, halt ein Männchen.
Zu Nadine und Jens komme ich gerne. Da ist immer was los. Wir sind wirklich auch oft da,denn stets braucht irgend so ein wilder Geselle Hilfe.
Zur Zeit fahren wir ständig klitzekleine Vögel hin und holen sie wieder. Das mit dem Vogeltaxierzähle ich euch ein anderes Mal.Sonnige Grüße von eurer Sunny – immer im Einsatz für M.u.T.