Liebe Tierfreunde,
ich arbeite ja jetzt schon über ein Jahr bei M.u.T. in Bingen, bin also keine blutige Anfängerin mehr. Abgesehen davon, ihr wisst ja, dass wir Möpse nicht doof sind. Wir haben mehr drauf, als ihr Zweibeiner es euch jemals vorstellen könnt. Und wir vergessen nichts.
Das muss ich immer mal erwähnen, damit es euch in Erinnerung bleibt. Bei meiner Kollegin bemerke ich Gedächtnislücken. Häufig denkt sie nicht daran, mir meine Leckerlis zu geben. Sie meint zwar ab und zu, dass ich dringend abnehmen müsse und ist ständig auf der Suche nach einer passenden Sportart für mich, ich aber glaube, sie vergisst schlicht und einfach auf die Darreichung meiner Leckerlis.
Sie ist halt eine Zweibeinerin. Und weil das so ist mit dem Vergessen bei dieser Spezies, wollte ich mal eine Sache ansprechen, die mit dem Chip. Gut, vielleicht sollte man einen bei der Kollegin im Gehirn einpflanzen, aber das meine ich jetzt nicht.
Wisst ihr, da bekommen wir Vierbeiner mit einer Riesenspritze so ein Ding unter die Haut geschossen, das zwar kleiner als ein Reiskorn ist, aber unangenehm beim Platzieren. Mit einem Gerät wird der Chip angeregt und er funkt eine lange Zahlenkolonne zurück, die auf dem Display angezeigt wird. Alle – Tierärzte und Besitzer – freuen sich, wenn er funktioniert. Aber jetzt kommt’s: Wir Tiere leiden oft umsonst.
In diesem Zusammenhang geht’s zu meinem typischen Tagesgeschäft: M.u.T. wird informiert, dass z.B. ein Hund zugelaufen ist. Wir rücken aus und holen den Vierbeiner. Jetzt sind wir bei unserem Problem, das in der Frage gipfelt: “Ja, wo gehört denn das Kerlchen hin?” Also packen wir das Lesegerät aus und suchen den Chip. Nicht selten finden wir keinen. Das ist verantwortungslos von den Besitzern.
Selbst wenn wir einen Chip finden, ist manchmal das Problem auch nicht gelöst. Deshalb mein Zuruf: “Hallo ihr Zweibeiner! Wenn euer Tier schon einen Chip besitzt, muss er auch registriert werden!” Was würde z.B. der Personalausweis nutzen, wenn nirgends die Nummer und dazu eure Adresse in einer Datenbank vermerkt wäre? Das gäbe ein feines Durcheinander. Klar, es hat ggf. auch Vorteile. Wenn ihr es nicht wollt, würde man euch nicht so einfach finden.
Also was ist zu tun? Wie schon gesagt, ihr müsst die elend lange Nummer, die so ein Chip hat, registrieren lassen. In Deutschland gibt es eine ganz tolle Einrichtung. Die nennt sich Tasso und kostet nix. Ich sage euch, das klappt super. Die kennen uns schon. Wir rufen da ja oft an, um zu fragen, wo unser Findling hingehört. Ist der Chip registriert, ist euer Liebling ganz schnell wieder daheim, liebe Besitzer.
Leider haben wir aber immer wieder die gleiche Chose: Chip vorhanden, aber nicht registriert. Dann wird es doof. Der Findling, sowieso schon neben der Kapp, muss auf die M.u.T.-Notstation. Es ist zwar ganz nett bei uns, aber es ist eben nicht das eigene Zuhause. Keine Couch, wo man mit dem Zweibeiner kuscheln kann. Nee, ich finde es suboptimal auf unserer Notstation. Es gibt zwar einen guten Zimmerservice, freien Auslauf und als Hund einen eigenen Baum, aber man ist da schon auch oft alleine, selbst wenn Kümmerer ein Stündchen mit uns Gassi gehen. Und wenn man Pech hat, sitzt nebenan ein unzufriedener Gast, der ständig mault.
Meine geliebten Katzenfreunde trifft es besonders hart, wenn sie aufgegriffen werden. Die müssen sicherheitshalber in einer Quarantänebox sitzen. Also nix mit Ausgang oder Baum. Das dauert, bis sie ins eigene Appartement in unseren Katzenhäusern umziehen dürfen.
Also Ihr Zweibeiner, beim nächsten Tierarzttermin nicht vergessen: Nachschauen lassen, ob ein Chip vorhanden ist, vielleicht bei Tasso fragen und den Chip auf jeden Fall registrieren lassen. Das geht auch super übers Internet. Die Tassoler sind total nett.
So ein Chip ist auch klasse als Diebstahlschutz. Der Zweibeiner kann immer beweisen, dass das Tier zu ihm gehört.
Ich wurde von meiner Kollegin darauf hingewiesen, dass ich wohl arg übertrieben habe, das mit der “Riesenspritze”. Gut, es ist nicht ganz so schlimm, aber ich mag keine Spritzen.
Übrigens, bei uns bekommen schon die kleinen Katzenbabys so einen Chip.
Meine Kumpels aus dem Ausland haben übrigens immer so einen Chip, wenn sie legal zu uns gekommen sind. Er muss aber auch hier registriert werden. Es ist sehr mühsam für uns, in der halben Welt herum zu telefonieren und führt meist auch zu nix.
Wenn ihr diesen Text gelesen habt, fällt es euch vielleicht auch ein, was ihr die ganze Zeit tun wolltet: Euer Tier bei Tasso melden!
So, ich muss jetzt meine telepathischen Kräfte aktivieren: Leckerlis für Mopsi ….. Leckerlis für Mopsi ….. Leckerlis für Mopsi …..
Da fällt mir spontan ein: Ich muss euch demnächst noch etwas über die Kastration von Katzen sagen. Auf das Thema bin ich gekommen, weil da in den nächsten Wochen mein Nachtschlaf leiden wird. Ich werde es heldenhaft überstehen, denn ich bin ja nicht aus purem Vergnügen bei M.u.T..
Sonnige Grüße von eurer Sunny – immer im Einsatz für M.u.T.