Das richtige Sichern von Hunden

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Wie jeden Tag, und besonders am Wochenende, immer wieder aktuell, dass Hunde entlaufen, die gerade erst ein paar Stunden in Deutschland angekommen sind. Besonders „liebreizend“ sind ja solche Videos, wo die glücklichen Adoptanten ihre neuen Vierbeiner auf dem Arm halten. Von hinten wird ein Impfpass gereicht, jemand anderes tätschelt dem Hund auf dem Kopf, der Besitzer wird abgelenkt weil der Impfpass noch einmal gebraucht wird… Ich möchte einmal den Neu-Hundebesitzer sehen, der seinen Hund noch sicher Händeln kann, wenn dieser sich plötzlich erschreckt und panisch wird. Mit ein wenig Glück hat dieser Hund wenigstens ein Sicherheitsgeschirr um, mit weniger Glück wird er sogar an der Flexileine übergeben. Das ist leider Alltag in Deutschland!

Nun kann man sich ja die berechtigte Frage stellen, warum Hunde immer wieder die Möglichkeit haben wegzulaufen. Manchmal passiert es leider schon bei der Ankunft am Flughafen oder dem Verladen in den eigenen Pkw, oder auch der Hund flüchtet aus der Wohnung oder Garten. Häufig dreht sich der Hund aus dem Halsband oder Geschirr, oder zerbeißt die Leine. Diese Fluchtmöglichkeiten kann man alle unterbinden. Sollte man noch kein passendes Sicherheitsgeschirr haben, gibt es trotz allem die Möglichkeit der Doppelsicherung. Hierbei trägt der Hund ein Geschirr und ein Halsband, an dem jeweils eine Leine befestigt wird. Sollte sich nun der Hund aus dem Geschirr drehen, ist er noch durch das Halsband gesichert. Beißt er in einer Panik eine Leine durch, ist der Hund noch an einer zweiten Leine abgesichert.

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Erstaunen tut es mich auch immer wieder, dass selbst erfahrene Hundeführer nicht mit Leinen arbeiten, die durch Drehkarabiner gesichert werden. Dieses kleine Hilfsmittel hätte schon so vielen Hunden das Leben retten können. Wie schnell löst sich mal ein Karabiner, gerade wenn Hunde an der Schleppleine miteinander spielen oder sich vor Übermut am Boden wälzen. Aus diesem Vergnügen kann so schnell ein Alptraum werden.

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Dass im Haus darauf geachtet werden muss, dass der Hund nicht durch offen stehende Türen oder Fenster entwischen kann, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Oder noch deutlicher gesagt, erst den Hund sichern und dann dem Besuch die Tür öffnen.

Auch im eigenen Garten sollte der Hund anfänglich an einer Schleppleine gesichert werden, denn es können immer wieder unentdeckte Schlupflöcher im Zaun sein. Auch ist schon mancher Hund über Mauern und Zäune gesprungen, wo man die Höhe für ausreichend erachtet hatte.

Ganz wichtig, alle Personen im Haushalt müssen über die Regeln Bescheid wissen und sich daran halten. Denn leider entwischen immer wieder Hunde, weil eine dieser Regeln missachtet wurde.

Wenn man sich jedoch verantwortungsvoll der Aufgabe stellt, einen Hund aus dem Ausland oder einem „Angsthund“ ein neues Zuhause zu geben, gibt es auch eine Vielzahl positiver Erfahrungen. Die fast allen Hunden angeborene Fähigkeit, sich auf neue, ungewohnte Situationen einzustellen, sich einzufügen und anzupassen, hilft vielen Hunden über alle Anfangsschwierigkeiten hinweg. Wenn sie erstmal erkannt haben, dass die Menschen in ihrer neuen Umgebung keine feindlichen Absichten haben, entscheiden sich die meisten der verängstigten Hunde für ein Dasein in gegenseitiger Toleranz und Zuneigung und sehen einen ganz normalen, angstfreien Hundeleben entgegen. Dann hat sich für Hund und Mensch alle Mühe gelohnt.

© Heino Krannich 2015       www.heino-krannich.de