Auf ein Wort, Herr Rütter!

Liebe Tierfreunde,

Mit all dem Stress bei M.u.T.  – Vogeltaxi fahren, 24-Stunden-Notdienst machen, Störche und Schwäne retten, etc. – habe ich schon ab und zu Anspruch auf einen freien Tag bzw. ein freies Wochenende. Da wird morgens etwas länger geschlafen; da kontrolliere ich nicht einmal die Futternäpfe der Katzen. Dann gemütliches Gassigehen, ein gepflegter Plausch mit den Kumpels und schließlich ab auf die Couch.

Meine Kollegin guckt gerne Tiersendungen, unter anderem die mit dem berühmten Hundeversteher Martin Rütter. Ich schaue ja die Sendungen mit dem Herrn immer mit, denn ein Mops bildet sich gerne weiter. Obwohl, eigentlich müssen wir ja nichts mehr lernen über die Hundekumpels im Fernsehen. Die Menschen schon, denn Martin Rütter sagt ja selbst, dass sie umdenken und lernen müssen, ihre Hunde zu verstehen. Wie schwer das manchmal ist, Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was sie sollen, weiß ich aus eigener Erfahrung. Da braucht es Ausdauer.

Ich muss zugeben, Martin Rütter weiß ganz schön viel von uns Möpsen, wenn er erzählt, weshalb wir manchmal von andern Hunden gemobbt werden. Unser Gang, das Schnorcheln, die großen Augen, all das sieht für Hunde, die keinen Mops als Kumpel haben, ziemlich bedrohlich aus.

Was er diskreterweise nicht erwähnt hat: Wir Möpse sind größenwahnsinnig, unerschrocken und immer bereit, die Welt zu retten. So ist es. Da bin ich ehrlich. Und Fremdeln ist ein Fremdwort für uns.

Ausgerechnet an meinem freien Wochenende besucht der Herr aus dem Fernsehen ein Jubiläum der Hundeschule in Ockenheim, gleich um die Ecke in meinem Verantwortungsgebiet. Ich bin nicht mit hingegangen, weil ich einfach platt war. Allerdings hat mir die Kollegin alles genau berichtet.

Im Nachhinein tut es mir leid, dass ich mich nicht aufgerafft habe und dabei gewesen bin. Ich hätte schon gerne einen Plausch mit dem Hundeversteher gehalten und ihm mal die Pfote gegeben. Liebend gerne hätte ich ihm, nachdem er bei uns am Stand war, die Wurstbude gezeigt. Wir Möpse sind ja Menschenversteher und ich wäre ihm auch beim Verzehr seiner Bratwurst behilflich gewesen – wir sind ja sozial.

Toll finde ich es, dass ein bekannter Mann wie Martin Rütter sich so positiv über unser M.u.T.-Tierschutzprojekt geäußert hat. Das Video kann man bald auf unserer Homepage und unserer Facebook-Seite anschauen. Meine Kollegin sollte filmen. Sie hat aber vor Aufregung ziemlich gewackelt, sodass das Handy weitergegeben werden musste. Natürlich wurden auch viele Fotos gemacht, die man an den genannten Stellen einsehen kann.

Und noch etwas: Ich habe vor, Herrn Rütter einmal einzuladen, um ihm das Thema “Katzen” näherzubringen. Im Umgang mit dieser Art von Vierbeinern bin ich Expertin. Da, so glaube ich, sehe ich Defizite bei ihm.

Was er unbedingt auch mal machen sollte: Ein reines Mopstreffen besuchen. Da könnte er ganz entspannt Kaffee trinken. Bei uns Möpsen gibt es nix zu analysieren. Wir begrüßen uns mit Küsschen. Dann sagen wir ordentlich allen Zweibeinern “Hallo”, suchen uns ein Plätzchen und warten auf Leckerlis. Das muss nicht bei den eigenen Leuten sein. Ende. Ein gemeinsamer Spaziergang wird dann auch gemacht. Dabei geht alles sehr gesittet zu. Da wird nicht gemobbt oder gemeckert. Falls ich es noch nicht erwähnt habe: Unsere Vorfahren lebten einst in großen Herrscherhäusern. Bei uns steckt die Etikette schon in den Genen.

Also Herr Rütter, Termin fürs Mopstreffen klar machen, Mopskekse backen und dann nix wie hin. Wenn unser Tierschutzzentrum steht – gerne auch schon früher -, würden wir uns freuen, wenn Sie bei uns vorbeikommen würden. Für Sie lasse ich auch meinen freien Tag sausen. Mops-Ehrenwort. Ich weiß nicht, wie Sie zu Federvieh und anderen Tieren stehen, die bei uns zu finden sind. Aber das wird kein Problem. Wir bauen ja für alle Arten von Tieren und ich denke, mit meiner Hilfe kommen Sie schon klar.

So, nun muss ich mich mal wieder um die Katzen kümmern. ..…. Der Rütter mag keine Katzen. …… Das kann ich gar nicht verstehen – und eigentlich glaube ich es auch nicht.